Rudolf Steiners Memoranden von 1917 als Friedens- und Integrationsprogramm

Autor/in:
Erscheinungsjahr: 2017
Herausgeber: Initiative Netzwerk Dreigliederung
Quellenangaben: Zeitschrift Sozialimpulse, Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Jahrgang 28, Heft 4, Dezember 2017, S. 6-13
ISSN: 18630480
Seiten: 8

Kurze Zusammenfassung

In den Memoranden von 1917 stellt Rudolf Steiner zum ersten Mal die Grundzüge einer sozialen Dreigliederung. Im Vergleich zu heutigen Ansätze wird beschrieben, inwieweit diese Memoranden als Friedens- und Integrationsprogramm verstanden werden kann.

Ausführlichere Zusammenfassung

Albert Schmelzer gliedert seinen Artikel in drei Teile. Im ersten Teil widmet er sich der Frage, wie es zum ersten Weltkrieg kam, um eine zeitliche Verständnisebene und Einordnung der Memoranden von Rudolf Steiner von 1917 zu schaffen. Er benutzt dazu ein Argumentationsmodell von Friedrich Glasl: Angst, Machtstreben, Tunnelblick der Protagonisten und kognitive Kurzsichtigkeit mit einem fehlenden Bewusstsein für die Folgen des eigenen Handelns als Hauptelemente führen effektiv in Konflikte und Kriege hinein. Der zweite Teil umreißt den historischen Kontext der Memoranden im Hinblick auf die Situation in den USA mit dem Vorstoß W. Wilsons, das Selbstbestimmungsrecht der Völker regeln zu wollen, der Lage in Russland, wo Lenin die Aprilthesen verkündete und der Situation in Mitteleuropa, wo die Notwendigkeit einer Neuordnung von Österreich-Ungarn erkannt wurde. Im dritten Teil geht der Autor auf die Memoranden selbst ein, die neben anderem die individuelle Selbstbestimmung (Selbstbestimmungsrecht des einzelnen) als grundlegende Konzeption der sozialen Dreigliederung hervorheben. Möglich wird ein friedliches Zusammenleben in größtmöglicher Freiheit für das Individuum dadurch, dass der Staat nach innen die Menschenrechte schützt und nach außen die Sicherheit garantiert. Albert Schmelzer beschreibt des weiteren die damalige und heutige Bedeutung der Memoranden.

Inhalt

Wie es zum Ersten Weltkrieg kam

1. Angst
2. Machstreben
3. Tunnelblick
4. Kognitive Kurzsichtigkeit

I. Die Memoranden im historischen Kontext

1. Situation in den USA – im Westen
2. Situation in Russland – im Osten
3. Situation in Österreich-Ungarn und in ganz Mitteleuropa

II. Entstehung, Inhalt und Wirksamkeit der Memoranden

1. Zur Entstehung
2. Zum Inhalt
3. Wirkung der Memoranden
4. Aktualität der Memoranden

Ad a) Konzept der Leitkultur
Ad b) Konzept des Multikulturalismus
Ad c) Konzept des Verfassungspatriotismus