Russland rechnet anders - Warum Wirtschaftssanktionen kein sinnvolles Instrument der Politik sein können

Autor/in:
Erscheinungsjahr: 2022
Quellenangaben: Zeitschrift Die Drei, Wochenschrift für Anthroposophie, Jahrgang 92, Heft 02/2022, März 2022, S. 21-34
ISSN: 0012-6063

Zusammenfassung

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat zu Wirtschaftssanktionen des Westens geführt. Es ist gar nicht ausgemacht, ob am Ende die Rechnung des Westens oder diejenigen Russlands aufgehen wird. Abgesehen davon sind Wirtschaftssanktionen gegenüber der gemeinsamen Weltwirtschaft grundsätzlich kontraproduktiv, weil sie es schwerer machen, zu einem wirtschaftlichen Ausgleich zu kommen. Von der Politik unabhängige Wirtschaftsverwaltungen würden hier auf friedliche Verhältnisse hin arbeiten.

Inhalt

  • Weltwirtschaftskrieg
  • Russlands Ukrainerechnung
  • Die Rechnung des Westens
  • Das »europäische Nordkorea«
  • Einheitlicher Wirtschaftsorganismus und Entzweiung
  • Falsche Zuschreibungen
  • Politik der Entzweiung
  • Welches »Reich der Mitte«?

Zitate

Wirtschaftssanktionen hören sich erst einmal gut an, wenn es darum geht »Bösewichter« zu bestrafen. Nur treffen sie in den allermeisten Fällen die Falschen. Zudem sind sie nur bei kleineren Ländern wirksam. Bei einem Land von der Dimension Russlands zeigt sich aber deutlich, dass die Welt ein einheitlicher Wirtschaftsorganismus ist. In einer arbeitsteiligen Weltwirtschaft ist die ganze Menschheit miteinander verbunden, ob sie sich die verschiedenen Gruppen nun mögen oder nicht. Dieses Wirtschaftssystem ist auf Ausgleich angelegt. Unterminiert man die Bedingungen, die einen Ausgleich ermöglichen, wie das bei Wirtschaftssanktionen immer der Fall ist, schädigt der Sanktionierende am Ende nicht nur sich selbst, sondern treibt vor allem Menschen in den wirtschaftlichen Ruin, die für das Handeln des ausgemachten Bösewichtes gar nichts können.